Glossar

Glossar

Search for glossary terms (regular expression allowed)
Term Main definition
Adhäsion

Fachbegriff (von lat. adhaerere für anhaften) für die physikalische Erscheinung, dass zwischen den Teilchen verschiedener Körper anziehende Kräfte wirken. Adhäsionskräfte bewirken das Haften verschiedener Körper aneinander. Die Größe adhäsiver Kräfte richtet sich nach den beteiligten Stoffen und kann sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Klebstoffen, Farben und Lacken ist die Adhäsionskraft sehr groß, bei vielen anderen Materialien eher gering.

AES

Englische Abkürzung für Alkaline-Earth-Silicat (dt. Erdalkalisilikat).

AJett

Produktlinie von Kager mit einer Auswahl an anaeroben Industrie-Klebstoffen, die sich durch kurze Aushärtezeiten und einfache Handhabung auszeichnen. Haupteinsatzgebiete sind die Erstellung von Schraubensicherungen, Fügeverbindungen sowie Rohr- und Flachdichtungen.

Alkaline-Earth-Silikat-Wollen (AES-Wollen)

Englisch-deutscher Begriff für Hochtemperaturwollen aus Erdalkalisilikatfasern. Die Wollen bestehen aus amorphen Fasern, die aus einer Kombination aus Siliciumdioxid (SiO2) und Calciumoxid (CaO) mit oder ohne Magnesiumoxid (MgO) gewonnen werden. Die Herstellung erfolgt durch Schmelzen und rasches Erstarren. Erdalkalisilikatfasern lassen sich mit weiteren Zuschlagsstoffen oder Modifikationen im Materialmix – z.B. durch Zugabe von Zirkoniumoxid (ZrO2) – veredeln. Ihre Temperaturbeständigkeit kann bei bis zu 1.260 °C liegen.

Alkydharze

Alkydharze sind wasserabweisende Polymere aus der Gruppe der Polyester. Gewonnen werden sie durch Kondensation mehrwertiger Alkohole (z.B. Glycerin) mit mehrprotonigen Säuren (z.B. Phtalsäure) und dem Zusatz von Ölen bzw. Fettsäuren (zur Modifikation). Man kategorisiert Alkydharze anhand der Höhe des Ölgehaltes (<40 %: kurzölig, bis 60 %: mittelölig, >60 % langölig) und ihrer Trocknungscharakteristik (luft-, ofen-, nichttrocknend). Lufttrocknende Alkydharze polymerisieren unter Sauerstoff. Das Trocknungsverhalten richtet sich nach dem Anteil und der Art der in das Polymer eingebauten Fettsäuren.

Aluminieren

Einbringen von Aluminium in Metalle durch Diffusion mit dem Ziel der Bildung einer Oberflächenschicht aus Aluminiumoxid mit einer Temperaturbeständigkeit von bis zu 1500 °C. Das Aluminieren kommt auch für die Oberflächenveredelung von Textilien zum Einsatz.

Aluminiumoxid

Aluminiumoxid (Al2O3) wird aus Bauxit gewonnen. Es liegt in Form von Kristallen (α-Form) und Pulver (γ-Form) vor. Die Kristalle verfügen über große Härte (Mohs-Skala: 9 - 9.5), sind Bestandteil des Minerals Korund und nicht wasser-, säure- oder laugenlöslich. Das Pulver (Tonerde) ist weiß, hygroskopisch und lösbar in Säuren und Laugen. Als Pulver ist Al2O3 ein Grundstoff zur Herstellung von Keramiken und Aluminium. α-Aluminiumoxid dient zur Herstellung feinmechanischer Komponenten (z.B. Uhrenlager) und ist ein Schleif- und Poliermittel. Dank seiner Feuerfestigkeit eignet es sich für Ofenwandungen und Laborgeräte; in Zündkerzen dient es als Isolator. Aluminiumoxid-Keramiken gewinnt man durch Pressen und Erhitzen (über 1.500 °C). Sie kommen in elektronischen Bauteilen, Schneidwerkzeugen oder Schmelztiegeln zum Einsatz. γ-Aluminiumoxid wird zur Herstellung von Katalysatoren sowie in der Chromatografie und als Adsorptionsmittel genutzt.

Aluminiumsilikat

Natürliche Silikatkeramik mit breit gefächertem Einsatzgebiet in Industrie und Forschung. Nach einer Hochtemperaturbehandlung verfügt Aluminiumsilikat (AL2SiO5) über ähnliche Eigenschaften wie synthetische Keramik. Der Werkstoff kann mit spanabhebenden Werkzeugen bearbeitet werden. Er wird häufig zur Fertigung von Prototypen, Vor- und Kleinserien herangezogen. Typische Werkstoffeigenschaften von Aluminiumsilikat sind: Hitzebeständigkeit bis 1.300° C, gute dielektrische und thermische Isolierung, hohe Temperaturwechselbeständigkeit, hohe Abriebfestigkeit, hohe Chemikalienbeständigkeit, Feuerbeständigkeit, hohe Beständigkeit gegen Hochvakuum.

Ammoniak
Ammoniak (NH3) ist eine gasförmige, toxische und farblose Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff. Es ist eine der meistproduzierten Chemikalien und Grundstoff für die Herstellung aller weiteren Stickstoffverbindungen. Es ist wasserlöslich, riecht stechend, reizt die Augen und wirkt erstickend. Ammoniak wird weiterverarbeitet zu Düngemittel, vor allem zu Harnstoff und Ammoniumsalzen. In der Biologie hat Ammoniak eine wichtige Funktion als Übergangsprodukt beim Auf- und Abbau der Aminosäuren. Zur Ausscheidung wandeln Lebewesen Ammoniak in ungiftigen Harnstoff oder Harnsäure um.
Anaerob
Aus dem Griechischen abgeleiteter Fachbegriff für Stoffwechselvorgänge in Organismen, die ohne Beteiligung von Sauerstoff ablaufen. Im Gegensatz dazu unterscheidet man aerobe Stoffwechselvorgänge, die auf Sauerstoff aus der Luft angewiesen sind.
Anti-Rutsch-Folie

Rutschhemmende Matten im Sortiment von Kager aus 1,0 mm dünnem, farbigen Polyvinylchlorid-P (engl. plasticized) mit hohem Reibungskoeffizienten, die zur Fixierung von Laborgeräten, Werkzeugen, Montagegestellen und Bauteilen verwendet werden.

Antistatik

Der Begriff bezeichnet die spezielle Beschaffenheit von Oberflächen und Produkten mit dem Ziel, statische Aufladungen aufzuheben, zu minimieren oder zu vermeiden.

Aramide

Bezeichnung für aromatische Polyamide mit proteinartigen Strukturen. Sie werden vorwiegend als goldgelbe, organische Kunstfasern und mitunter als Folie hergestellt. Die Fasern verfügen über sehr hohe Festigkeit, Schlagzähigkeit, hohe Bruchdehnung, gute Schwingungsdämpfung sowie Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen. Zudem sind sie sehr hitze- und feuerbeständig. Aramidfasern beginnen ab etwa 400 °C zu verkohlen. Große Einsatzgebiete sind die Herstellung von Fahrzeugpanzerungen und Arbeitsschutzkleidung. Als Substitut für Asbest kommen sie in Bremsbelägen, Dichtungen und als Verstärkungsmaterial zum Einsatz. Auch in der Elektro-Isolation werden sie verwendet. Aramidfasern wurden 1965 von der US-amerikanischen Chemikerin Stephanie Louise Kwolek bei DuPont entwickelt und unter dem Markennamen Kevlar im Markt eingeführt.

Aremco

US-amerikanischer Hersteller von Technischen Keramiken, Klebstoffen, Beschichtungen, Dichtungs- und Vergussmassen für Hochtemperatur-Anwendungen (bis 1.760° C). In Deutschland werden die Produkte des Unternehmens vom Handelshaus Kager angeboten. Sie kommen in der gesamten Industrie bei der Entwicklung von Sensoren, elektrischen Komponenten und Analysegeräten zum Einsatz. Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Chemietechnik, Metallurgie, Energietechnik und die Halbleiterindustrie gehören zu wichtigen Anwendern.

Aremco Bond

Produktlinie mit verschiedenen Ein- und Mehrkomponenten-Klebstoffen auf der Basis von Zirkonium-, Aluminium- und Magnesiumoxid sowie Siliziumcarbid. Geeignet unter anderem für das Verbinden von Keramik- und Graphit-Bauteilen in Hochvakuum-Einrichtungen.

Asbest

Sammelbegriff für natürlich vorkommende, faserförmige, kristallisierte Silikatminerale, aus denen sich technisch verwendbare Fasern unterschiedlicher Länge gewinnen lassen. Lange Zeit aufgrund großer Festigkeit, Hitze- und Säurebeständigkeit sowie guten Dämmeigenschaften als „Wunderfaser“ gehandelt, ist der Einsatz heute in vielen Ländern verboten. Asbest kam viele Jahre in Schiffbau, Bauwesen, Automobilbau und Textilindustrie zum Einsatz, gilt heute jedoch als gesundheitsgefährdend.

ASTM

Kurzform für die internationale Standardisierungsorganisation ASTM International (American Society for Testing and Materials) mit Sitz in West Conshohocken, Pennsylvania, USA. Sie publiziert Technikstandards für Dienstleistungen und Produkte und fokussiert sich dabei auf die Entwicklung standardisierter Prüfverfahren. Mitglieder sind Hersteller, Anwender, Behörden und Wissenschaftler aus über 100 Ländern. In Deutschland kommen ASTM-Standards unter anderem in der Bruchmechanik und in der Faser- und Textilprüfung zum Einsatz. Etliche der hochtemperaturfesten Epoxidharz-Klebstoffe im Kager-Portfolio erfüllen beispielsweise die Vorgaben der ASTM D1002-94 und der ASTM D790.

ASW

Kurzform für Aluminiumsilikatwolle. Bindemittelhaltige Keramikfaserwolle für Einsatztemperaturen von bis zu 1250° C. Aluminiumsilikatwollen sind amorphe Fasern, die durch Schmelzen von Aluminiumsilikat und Siliziumdioxid, meist im Gewichtsverhältnis 50:50, hergestellt werden (dazu: VDI 3469 Blatt 1, 5 und TRGS 521).

Atlasbindung

Auch Satinbindung. Gehört neben der Leinwand- und Köperbindung zu den Grundbindearten bei der Herstellung textiler Gewebe. Die Atlasbindung führt zu einer sehr hohen Dichte des Fadengeleges. Damit sind sehr hohe Gewebefestigkeiten zu erreichen. Die Oberfläche ist geschlossen und glatt. Sie lässt sich daher sehr gut beschichten.

Aushärtung

Bezeichnung für den Übergang eines Werkstoffs vom flüssigen in den festen Zustand. In der Technik spricht man sowohl vom Aushärten von metallischen Werkstoffen und Baustoffen (Beton) als auch von Kunststoffen (insbes. reaktiven Kunstharzen), Lacken und Klebstoffen.

Azeton

Farblose, niedrigviskose Flüssigkeit, die als polares, aprotisches Lösungsmittel und in der organischen Chemie als Grundstoff für zahlreiche Synthesen verwendet wird. Synonym für die organisch-chemische Verbindung Propanon bzw. Dimethylketon. Aceton riecht süßlich, ist leicht entzündlich und geht mit Luft ein explosives Gemisch ein. Es ist mit Wasser und vielen organischen Lösungsmitteln mischbar. Der Siedepunkt liegt bei 56 °C.